Birgit Bortoluzzi

 Long Covid - ME/CFS - chronic diseases - Strategies from a 360 perspective

Multiple Chemical Sensitivity (MCS) - ME/CFS - EBV - Long Covid

 „The Great Resignation“- Inclusion, diversity and equality


„The Great Resignation“ – Inklusion, Diversität und Gleichberechtigung im Kontext von MCS, CFS und Long COVID

Fachkräftemangel und ungenutzte Potenziale

In Zeiten eines zunehmenden Fachkräftemangels suchen Unternehmen oft verzweifelt nach qualifizierten und motivierten Arbeitskräften. Doch haben sie bereits das volle Potenzial ausgeschöpft, das ihnen zur Verfügung steht? Die globale Bewegung der „Great Resignation“ zeigte deutlich, dass Arbeitnehmer verstärkt Wert auf Arbeitsbedingungen, Gesundheitsschutz und individuelle Bedürfnisse legen.

Ein entscheidender Punkt bleibt dabei oft unerkannt: Millionen von Menschen mit Multiple Chemical Sensitivity (MCS), Chronic Fatigue Syndrome (CFS) und Long COVID besitzen enorme fachliche Kompetenzen, sind jedoch durch fehlende Anpassungen an ihre Gesundheitsbedürfnisse häufig von beruflichen Möglichkeiten ausgeschlossen.

MCS – Mehr als nur eine medizinische Störung

Mindestens 13 % der US-Bevölkerung leiden an MCS, während 26 % chemikalienempfindlich sind. Angesichts der weltweiten Umweltbelastungen und der zunehmenden Long-COVID-Fälle könnte die tatsächliche Anzahl noch weitaus höher sein.

Ich selbst erlebte bereits vor der COVID-19-Pandemie schweres MCS und CFS – eine chronische Belastung mit tiefgreifenden Auswirkungen auf das tägliche Leben.

Wir reagieren hochsensibel auf eine Vielzahl chemischer Substanzen:

  • Pestizide, Herbizide, Fungizide
  • Zigarettenrauch, Abgase, Diesel-Emissionen
  • Farben, Lacke, Lösungsmittel
  • Reinigungsmittel, Waschmittel, Desinfektionsmittel
  • Parfüms, Duftstoffe, Kosmetika
  • Baumaterialien, Teppiche, Möbel

Diese chemischen Belastungen führen nicht nur zu gesundheitlichen Beschwerden, sondern stehen auch in direkter Verbindung mit genetischen Mutationen und biologischen Signalwegen.

Arbeitswelt und Inklusion: Ein vernachlässigtes Potenzial

Viele Unternehmen könnten ihr Fachkräftedefizit deutlich reduzieren, wenn sie Arbeitsbedingungen für MCS-Betroffene anpassen würden. Schließlich verfügen viele von uns über hochwertige Qualifikationen, Expertenwissen und spezialisierte Fähigkeiten.

Warum auf kompetente und sehr gut ausgebildete Fachkräfte verzichten, wenn durch einfache Anpassungen Inklusion gefördert werden kann?

Kreative Lösungsansätze: Anpassungen im Arbeitsumfeld

Folgende Maßnahmen sind essenziell, um eine chemikalienarme und inklusive Arbeitswelt zu schaffen:

  • HEPA-Filter und Luftfiltersysteme
  • Minimale (BIO) Chemikaliennutzung – keine Sprays, nur Wischverfahren
  • Verzicht auf Duftstoffe in Büroräumen
  • Transparente Warnhinweise bei Reinigungen, Desinfektionen und Renovierungen
  • Firmenfahrzeuge mit HEPA- und Aktivkohle-Innenraumfiltern
  • Duftstofffreie Klimaanlagenreinigung („airco well“ ohne Desinfektionsmittel)

Das Zusammenspiel von Pestiziden, EBV, COVID-19 und Parkinson

Medizinische Studien zeigen, dass die Signalwege für Pestizide, EBV, COVID-19 und Parkinson dieselben sind. Länder mit den höchsten Pestizidausbringungen verzeichneten auch die höchsten COVID-19-Infektionsraten – ein Zusammenhang, der dringend weiter untersucht werden muss.

Diese Verbindungen beeinflussen nicht nur Krankheitsverläufe, sondern haben auch tiefgreifende Auswirkungen auf Arzneimittelinteraktionen (DDIs) und Resistenzen.

Genetische Grundlagen und industrielle Schadstoffe

Die Biotransformation toxischer Substanzen erfolgt unter anderem über das Enzym CYP2C19, das maßgeblich für den Metabolismus von Organophosphatpestiziden (OPPs) verantwortlich ist. Weitere relevante Enzyme sind:

  • NAT2, EPHX11, GSTM1, GSTT1, SOD2, CYP1A2/1A1
  • Mehrere Pestizid-SNP-Wechselwirkungen bei oxidativem Stress und Phase-I/II-Enzymen

Die Rolle der Epoxidhydrolase (EPHX1)

Studien zeigen, dass das mikrosomale Epoxidhydrolase-Enzym (EPHX1) evolutionär hoch konserviert ist und zur Umwandlung von Epoxiden in Diole dient. Dieses Enzym kann zahlreiche Substrate entweder entgiften oder aktivieren, wobei genetische Varianten mit einer erhöhten Krebserkrankungsrate in Verbindung gebracht wurden. (4)

Inklusion als Zukunftsstrategie

Die Arbeitswelt muss sich demografischen und gesundheitlichen Herausforderungen anpassen. Die gezielte Einbindung von Menschen mit MCS, CFS und Long COVID ist nicht nur ethisch geboten, sondern auch wirtschaftlich klug.

Durch innovative Anpassungen könnten hochqualifizierte Fachkräfte nicht nur effektiv eingesetzt, sondern auch in eine diverse und inklusive Arbeitskultur integriert werden. Die Zukunft erfordert mutige Konzepte, die über konventionelle Ansätze hinausgehen.


Epoxide Drugs - Danger



NAT2 disease




Gemäß den Konsenskriterien (Bartha et al., 1999) ist MCS durch folgende Symptome gekennzeichnet:

  1. Symptome, die bei wiederholter Exposition gegenüber Chemikalien reproduzierbar sind,
  2. ein chronischer Zustand
  3. Symptome, die durch geringe Dosierungen ausgelöst werden, die von der Person zuvor toleriert wurden oder die im Allgemeinen von anderen Menschen toleriert werden
  4. Symptome, die abnehmen oder aufhören, wenn chemische Auslöser vermieden werden
  5. Symptome, die durch verschiedene, nicht verwandte Substanzen verursacht werden
  6. Beteiligung mehrerer Organe oder Organsysteme einer Person
Die unsichtbare Gefahr - The invisible danger


Prävention als Schlüssel zur Gesundheit in einer belasteten Umwelt

Die Notwendigkeit aktiver Selbstfürsorge

Angesichts der unaufhaltsamen Zunahme von Schadstoffen, Pestiziden und Umweltgiften bleibt individuelle Prävention die einzige unmittelbare Lösung. Auch wenn Organisationen wie das PAN Netzwerk, Umweltinstitut München und Food Watch unermüdlich für strengere Regulierungen kämpfen, liegt es in unserer Eigenverantwortung, Maßnahmen zum Schutz unserer Gesundheit zu ergreifen.



Prävention – Die unverzichtbare Strategie

Wir können nicht darauf warten, dass sich Umweltbedingungen von selbst verbessern. Krebs und andere schwerwiegende Erkrankungen lassen sich oft durch gezielte Prävention vermeiden oder verzögern. Es gilt, kreativ zu werden und das, was uns noch bleibt, optimal zu nutzen.

Schutzmaßnahmen für den Alltag

Um die negativen Auswirkungen von Umweltbelastungen zu minimieren, sollten folgende Maßnahmen zur täglichen Routine gehören:

  • Regelmäßiges Augen- und Nasenspülen zur Reduktion von Schadstoffpartikeln
  • Tägliche Atemübungen und Meditation, um Panikreaktionen in Notfallsituationen zu verhindern
  • Strikter Verzicht auf Duftstoffe und chemische Zusatzstoffe
  • Hochwertige Wasserfilter zur Reduzierung von Schadstoffkonzentrationen
  • Schadstoffarme Kleidung (beginnend mit Unterwäsche, Socken und T-Shirts)
  • Ausschließlich Bio-Obst und -Gemüse, mit zusätzlicher Reinigung durch Essig, Bicarbonat und Zitronensaft
  • Kochen auf hinteren Herdplatten oder mit Mindestabstand von 15–20 cm, um magnetische Feldbelastungen zu minimieren


 

 



Kocht nach Möglichkeit auf den beiden hinteren Herdplatten oder last mind. 15 bis 20 Zentimeter Abstand zu den Herdplatten. Wir sind schon hochsensitiv und können dadurch weitere zusätzliche (Magnetfeld)Trigger rausnehmen.  


Luftreinhaltung und Fahrzeugfilterung

Unsere Auto-Klimaanlagen transportieren bis zu 540.000 Liter Luft pro Stunde in den Fahrzeuginnenraum. Ohne einen leistungsfähigen Innenraumfilter wird dies zum Gesundheitsrisiko. Investitionen in hochwertige Aktivkohle- und HEPA-Filter sind essenziell, um:

  • Straßenstaub, Dieselruß, Pollen und fossile Brennstoffemissionen zu eliminieren
  • Industriestäube, Reifenabrieb und Bremsstaub aus der Luft herauszufiltern
  • Schadstoffarme Fahrbedingungen zu gewährleisten

Wichtige Faustregeln für eine schadstofffreie Umgebung

  1. Im Stadtverkehr stets Fenster geschlossen halten
  2. Sicherheitsabstand zum vorausfahrenden Fahrzeug (Abgasreduktion)
  3. Jährliche Klimaanlagenreinigung („Airco Well“ ohne Duftstoffe und Desinfektionsmittel)
  4. Jährlicher Wechsel des Innenraumfilters



WLAN-Quellen minimieren – insbesondere nachts sollte das WLAN und das Handy vollständig ausgeschaltet werden




(1) Fuller J , Kerr W . The Great Resignation Didn’t Start with the Pandemic. Harvard Business Review. (2022) March. Available from: https://hbr.org/2022/03/the-great-resignation-didnt-start-with-the-pandemic

(2) Wickert, Kimberly; * | Romeo, Judiann McCrone | Rumrill, Phillip | Sheppard-Jones, Kathleen | McCurry, Sara - Return to work considerations in the lingering COVID-19 Era: Long COVID, multiple chemical sensitivity, and universal design (2022), October. https://content.iospress.com/articles/work/wor223641#ref005

(3) Anirudhan, A.; Mattethra, G.C.; Alzahrani, K.J.; Banjer, H.J.; Alzahrani, F.M.; Halawani, I.F.; Patil, S.; Sharma, A.; Paramasivam, P.; Ahmed, S.S.S.JEleven Crucial Pesticides Appear to Regulate Key Genes That Link MPTP Mechanism to Cause Parkinson’s Disease through the Selective Degeneration of Dopamine Neurons, Published: 28 June 2023

(4) Radka Václavíková, David J Hughes, and Pavel Souček, Microsomal Epoxide Hydrolase 1 (EPHX1): Gene, Structure, Function, and Role in Human Disease, Published online 2015 Jul 26. doi: 10.1016/j.gene.2015.07.071