Birgit Bortoluzzi

 Long Covid - ME/CFS - chronic diseases - Strategies from a 360 perspective

Insulin sensitivity - Environmental pollutants - Insulin resistance


Insulinsensitivität, Umweltgifte und Insulinresistenz: Eine zunehmende Gesundheitskrise

Der Einfluss von Umweltgiften auf die Insulinregulation

Die Verbindung zwischen Insulinsensitivität, Umweltbelastungen und Insulinresistenz gewinnt zunehmend an Bedeutung in der Erforschung metabolischer Erkrankungen. Während genetische Prädispositionen eine Rolle spielen, zeigen aktuelle Erkenntnisse, dass toxische Expositionen, Luftverschmutzung, Pestizide und endokrin wirksame Chemikalien maßgeblich zur Entwicklung von Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen beitragen.

Diese "Fallstudie" (eigene Erhebungen) betrachtet eine Person mit folgenden Merkmalen:

  • Weiblich, 50 Jahre alt, Europäerin, lebt in einer Großstadt
  • Stets schlank, sportlich und naturverbunden
  • BMI von 21,3, Nichtraucherin, kein Alkoholkonsum
  • Gesunde Ernährung und Lebensstil
  • Dennoch zahlreichen Umweltgiften ausgesetzt gewesen
  • Diagnose: MCS, CFS und EBV-Reaktivierung

Trotz dieser optimalen gesundheitlichen Ausgangsbedingungen hätten die jahrelangen Umweltbelastungen mit hoher Wahrscheinlichkeit bereits zu schwerer Insulinresistenz, Fettleibigkeit und Typ-2-Diabetes geführt – wäre nicht durch strikte präventive Maßnahmen in Eigenverantwortung gegengesteuert worden.

Globale Perspektive: Die eskalierende Adipositas-Krise und ihre wirtschaftlichen Folgen

Die dramatische Zunahme der weltweiten Übergewichtsraten verdeutlicht die Notwendigkeit von präventiven Strategien:

  • Die Adipositas-Raten sind in den letzten Jahren stark gestiegen, teils auf über 60 % in bestimmten Bevölkerungsgruppen.
  • Die globalen Kosten für Behandlung, Arzneimittel, Produktivitätsverluste und Frühverrentung belaufen sich auf knapp 2 Billionen US-Dollar.
  • Bis 2035 könnten sich diese Kosten auf über 4,3 Billionen US-Dollar verdoppeln.
  • In Deutschland betragen die volkswirtschaftlichen Kosten durch Übergewicht über 100 Milliarden US-Dollar, was ca. 2,8 % des nationalen BIP entspricht. (1)

Prävention von Typ-2-Diabetes: Reduktion individueller Risikofaktoren
Die Hoffnung, ein neues Adipositas-Medikament könnte die Krise allein entschärfen, ist eine Illusion.

Eigenverantwortung und präventive Maßnahmen müssen im Mittelpunkt stehen.

Wichtige Interventionen umfassen:

  • Regelmäßige körperliche Aktivität zur Verbesserung der Insulinsensitivität
  • Ausgewogene Ernährung und Vermeidung chronischer Überernährung
  • Körpergewicht überwachen und BMI unter 25 halten
  • Optimierung der Schlafqualität, essenziell für den Stoffwechsel
  • Reduktion des Parodontitisrisikos, da orale Entzündungen Insulinresistenz beeinflussen
  • Besondere Beachtung des Stoffwechsels während der Schwangerschaft
  • Minimierung der Exposition gegenüber Umweltgiften, Pestiziden und endokrin wirksamen Chemikalien—eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, die strengere Regularien und härtere Vorschriften erfordert.

Ein gemeinschaftlicher Handlungsauftrag

Angesichts der enormen globalen Belastung durch Insulinresistenz und Stoffwechselstörungen ist es unerlässlich, dass jeder aktiv wird, um seine eigene Gesundheit zu schützen.

Präventive Maßnahmen — bewusste Lebensstilentscheidungen, Sensibilisierung für Umweltfaktoren und regulatorische Maßnahmen — sind keine Option, sondern eine zwingende Notwendigkeit, um die aktuellen Entwicklungen umzukehren. Die Konsequenzen der Untätigkeit sind gravierend, sowohl für die individuelle Gesundheit als auch für die weltweite Wirtschaft.



Es erfordert keine übergeordnete prognostische Expertise, um zu erkennen, dass die Regulation des Glukose-Phosphat-Stoffwechsels (GPS) der Kohlenhydrate ebenfalls maßgeblich beeinträchtigt ist.


Ernährungsstrategien zur Optimierung der Insulinsensitivität und Cholesterinregulation

Die Bedeutung einer gezielten Kohlenhydrat- und Fettaufnahme

Die Kontrolle des Blutzuckerspiegels, die Förderung eines gesunden HDL-Spiegels und die Minimierung der Risiken für koronare Herzkrankheiten (KHK) erfordern eine wissenschaftlich fundierte Ernährungsweise. Besonders verarbeitete Kohlenhydrate, genetische Variationen und die Interaktion von Cholesterin mit Pflanzensterolen spielen eine entscheidende Rolle.

Ernährungsrichtlinien für metabolische Gesundheit

Reduktion der Aufnahme verarbeiteter Kohlenhydrate

  • Minimierung von stark verarbeiteten Zucker- und Mehlprodukten zur Vermeidung von Blutzuckerspitzen und Insulinresistenz.

Bevorzugung vollwertiger, niedrig-glykämischer Kohlenhydrate

  • Vollkorngetreide, Hülsenfrüchte, Haferflocken, Gerste und Äpfel unterstützen eine stabile Blutzuckerregulation und die HDL-Balance.

Einschränkung raffinierter Kohlenhydrate

  • Weißbrot, verarbeitete Snacks und weißer Reis sollten vermieden werden, um schwankende Blutzuckerwerte und niedrige HDL-Spiegel zu reduzieren.

Integration gesunder Fette

  • Vorzugsweise einfach ungesättigte Fettsäuren und Omega-3-Fettsäuren, um die Herz-Kreislauf-Gesundheit zu fördern.

Ausgewogene und abwechslungsreiche Ernährung

  • Eine Kombination aus pflanzlichen, ballaststoffreichen und antioxidativ wirksamen Lebensmitteln optimiert die Stoffwechselstabilität.

Die Rolle von Cholesterin und Pflanzensterolen in der Darmabsorption

Cholesterin und Pflanzensterole (Phytosterole) konkurrieren im Darm um die Aufnahme in die Mizellen. Ein gesundes Darmmikrobiom ist entscheidend für eine optimale Sterolverwertung und Cholesterinregulation.

Genetische Variationen und ihre Auswirkungen

Die Akkumulation pflanzlicher Sterole kann durch genetische Faktoren beeinflusst werden. Bei genetischer Prädisposition (z. B. ABDG8) kann die Cholesterinsenkung durch Sterole unzureichend oder sogar kontraproduktiv sein, was das Risiko für koronare Herzkrankheiten erhöhen könnte.

Personalisierte Ernährung zur Berücksichtigung genetischer Faktoren

Bevorzugung von Vollkorngetreide

  • Hafer, Vollkornprodukte und Quinoa sind für eine stabile Insulinregulation und Cholesterinverwertung optimal.

Vermeidung raffinierter Getreideprodukte

  • Der Verzicht auf stark verarbeitete Kohlenhydrate trägt zur Reduktion von Blutzuckerschwankungen und Fettstoffwechselstörungen bei.

Integration cholesterinregulierender Lebensmittel

  • Nüsse, Leinsamen, Chiasamen, Mandeln, Blattsalat, Beeren und Hülsenfrüchte wie Linsen, Bohnen und Kichererbsen unterstützen eine gesunde metabolische Funktion.

Wissenschaftlich fundierte Ernährung als Schlüssel zur Prävention

Die Berücksichtigung von Blutzuckerregulation, Cholesterinmetabolismus und genetischer Prädisposition ist entscheidend für eine nachhaltige metabolische Gesundheit. Individuelle Ernährungsstrategien können das Risiko für Insulinresistenz und kardiovaskuläre Erkrankungen signifikant senken und sollten integrativer Bestandteil präventiver Gesundheitsmaßnahmen sein.


(1) Statistiken zum Thema Übergewicht und Adipositas - Statistics on overweight and obesity, Veröffentlicht von Rainer Radtke, 01.02.2024, statista