Birgit Bortoluzzi

 Long Covid - ME/CFS - chronic diseases - Strategies from a 360 perspective

 

Personalisierte Medizin - Zukunftsfähige Ökosysteme entwickeln - Zukunftsvision im 360-Blick


 

Gedanken zur Entwicklung von robusteren PGX Tools

PGx – Zwischen Hoffnung und Fortschritt: Die Zukunft der personalisierten Medizin

Pharmakogenetik (PGx) ist ein Schlüsselbereich für die personalisierte Medizin und hat bereits viele Türen geöffnet – insbesondere für jene, die unter schwerwiegenden unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAWs) leiden. So auch für mich! Ohne PGx wäre die Medikation noch weitaus ungenauer und risikobehafteter. Die bisherigen Fortschritte sind ein bedeutender Meilenstein, doch es gibt auch weiterhin Herausforderungen, die einer Weiterentwicklung bedürfen.

Digitale PGx-Tools sind wertvolle Instrumente, doch es braucht eine Erweiterung des PGx-Ökosystems, um individuelle Medikamentenreaktionen noch präziser zu bewerten. Derzeit könnten fehlerhafte oder auch unvollständige Anzeigen zu Fehldosierungen führen, wenn Wechselwirkungen, genetische Variationen und Umwelteinflüsse hier nicht ausreichend berücksichtigt werden.

Dies macht deutlich: PGx muss wachsen, sich weiterentwickeln und seine Erkenntnisse umfassender integrieren, um die Versprechen der personalisierten Medizin vollständig zu erfüllen. Die Konsequenzen unzureichender Medikamentenanpassungen sind tragisch – ob der unerwartete Verlust von Angehörigen durch Unverträglichkeiten, schwerwiegende Krankheitsverläufe durch unerwünschte Nebenwirkungen oder resistente Infektionen ohne therapeutische Optionen. Diese persönlichen Erfahrungen haben auch mein Leben tief geprägt und sie haben mich dazu motiviert ein noch umfassenderes Ökosystem für PGx zu entwickeln.

Die Zukunft der PGx liegt in einer ganzheitlichen Perspektive – einer Herangehensweise, die genetische Faktoren, Stoffwechselprozesse, Immunreaktionen und biochemische Dynamiken gleichermaßen einbezieht. Die Wissenschaft steht hier an einem Wendepunkt, an dem künstliche Intelligenz, Echtzeit-Datenanalyse und multidisziplinäre Forschung die nächste Generation von PGx-Tools revolutionieren könnten.

PGx hat das Potenzial, lebensrettend zu sein – aber es muss stetig weiterentwickelt und in größere Ökosysteme der Präzisionsmedizin eingebettet werden. Die Wissenschaft muss sich weiterhin vernetzen, um noch mehr Faktoren in die Analyse einzubeziehen und PGx zu einem wirklich zuverlässigen Instrument für sichere und individuelle Medikation zu machen. Fortschritte bei Multigen-Analysen, maschinellem Lernen und Big Data tragen dazu bei, dass Wechselwirkungen besser verstanden und individuell betrachtet werden können.

Aktuell sind viele klinische Anwendungen noch darauf beschränkt, bereits bekannte Gen-Medikamenten-Interaktionen auszuwerten. Die umfassende Integration von Umweltfaktoren, Mikrobiom, Metabolismus und individuellen Prädispositionen ist noch nicht vollständig etabliert.

Die größte Herausforderung bleibt meines Erachtens die Übersetzung dieser Erkenntnisse in die Praxis, sodass Ärzte nicht nur genetische Daten erhalten, sondern auch klare, zuverlässige und direkt anwendbare Handlungsgrundlagen. Viele PGx-Tests sind noch nicht umfassend genug, um wirklich individuelle Konstellation präzise zu berücksichtigen.

PGx ist keine ferne Utopie, sondern eine ganz konkrete Chance für eine neue Ära der Medizin. Durch gezielte Forschung, bahnbrechende Innovationen und enge interdisziplinäre Kooperation könnte PGx seine volle Wirkung entfalten und zu einer tragenden Säule der modernen Medizin werden.





Ein wichtiges Puzzelteilchen dieser Ökosysteme sind für mich auch die wöchentlichen "PK weekly dose" von Professor Eric Chan im Sinne von PK-Wissenstransfer und Personalsierter Medizin. Lassen Sie uns bitte hierzu in meine Rubrik PK-Community wechseln.


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